Ernährung

WAS BEI DER ERNÄHRUNG WICHTIG IST

Es ist wichtig, das ein Hund langsam wächst, und die Wachstumsgeschwindigkeit bestimmen Sie mit der Energie- bzw. Futtermenge. Hochwertige Welpenfutter sind in aller Regel ausgewogen, bei selbstzusammengestellten Rationen ist vor allem im Wachstum eine genaue Rationsberechnung durch einen tierärztlichen Spezialisten erforderllich. Alles andere kann zu nicht wieder behebbaren Entwicklungsstörungen führen!

Auch soll die Bewegung in der Wachstumsphase kontrolliert werden. Wildes Spiel und Treppensteigen schädigt den Bewegungsapparat ebenso wie übermäßige Belastung beim zu langen Spaziergängen. Faustregel hier: 1 Minute Spaziergang pro Lebenswoche.

Große Hunderassen sollten auch im Erwachsenenalter mehrmals täglich gefüttert werden und nach der Fütterung soll eine Ruhepause sein, um die Gefahr einer Magendrehung zu minimieren.

In der Praxis sehe ich in der letzten Zeit auffällig den Trend seltene Proteine an gesunde Hunde zu verfüttern, sprich Pferd, Rentier, Kürbis, Känguru.

Es gibt KEINEN vernünftigen Grund einen gesunden Hund so zu ernähren, aber viele Gründe es NICHT zu tun. Tatsächlich ist die Glutenunverträglichkeit wohl wesentlich seltener als beim Menschen und definitiv nur beim Irish Setter als Erbkrankheit nachgewiesen. Die Kohlehydratverdaulichkeit hat sich im Laufe der Evolution sehr verbessert, d.h. ein Hund kann Getreide sehr viel besser verstoffwechseln als ein Wolf! Der Hund ist ein Fleischfresser, aber er benötigt eine gemischte Ration, alleinige Fleischfütterung ist gesundheitsschädlich!

Tatsächlich ist es leider so, dass wir in der Praxis immer mehr mit allergischen Hunden konfrontiert werden. Die Aufarbeitung dieser Erkrankung ist immer wieder eine Herausforderung. In der Regel steht am Anfang ein Futtermittelversuch mit seltenen Proteinquellen (wie die oben genannten) Dieser Fütterungsversuch muss über 8-12 Wochen ausgesprochen streng !!! erfolgen (Eliminationsdiät), d.h. es gibt bespielsweise 12 Wochen nur Pferd und Pastinake. Stellt sich eine Besserung der Symptome ein erfolgt danach eine Provokation mit dem alten Futter um zu sehen, ob die Symptome wieder auftreten.

Wenn nun die Tiere im Vorfeld schon Rentier in Dose, Strauß zum Knabbern und Sonntags Pferdefleisch bekommen haben wird die Auswahl der Proteine, die der Organismus noch nicht gesehen hat immer kleiner.

Demnächst werden wir Wachteln (gibt es schon …) oder Krokodil verfüttern.

Ich finde es unseriös solche Futtermittel auf den freien Markt zu werfen. Die Futtermittelfirma mit der wir in der Praxis kooperieren verkauft diese Spezialfuttermittel nur auf Rezept, und so soll es auch sein. Bei dieser Firma ist auch die Herkunft des Fleisches nachvollziehbar und ethisch vertretbar.